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Tierhaltung der Zukunft: Neuerungen & Trends

Tierhaltung der Zukunft: Standards und Innovationen

Letztes Update: 23. April 2024

Die Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch setzt neue Maßstäbe in der Tierhaltung. Mit Investitionen von 40 Millionen Euro werden alle Ställe modernisiert, um Tierwohl und Lebensmittelsicherheit zu verbessern.

Tierhaltung der Zukunft: Innovationen und Verantwortung im Fokus

Deutsches Kalbfleisch setzt Maßstäbe – es ist ein Premiumprodukt, ein vielseitiger Klassiker und ein beliebter Allrounder in vielen Küchen. Doch Maßstäbe zu setzen, beginnt nicht erst auf dem Teller. Qualität fängt schon bei der Haltung an. Deshalb steht die Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch (KDK) nicht nur für die Sicherheit des Lebensmittels, sondern auch für tiergerechte und sich stetig verbessernde Haltungsbedingungen.

Investitionen in die Tierhaltung der Zukunft

Die KDK steht für die Erzeugung sicherer Lebensmittel unter hohen Tierwohl- und Erzeugungsstandards. Daher setzt die KDK schon bei der Haltung und Aufzucht der Kälber an und fördert die flächendeckende Modernisierung der angeschlossenen Mastbetriebe. Das Ziel: Bis Ende diesen Jahres sollen alle Ställe mit Gummiböden und Beschäftigungsmöglichkeiten für die Kälber ausgestattet sein. Dafür rechnet die KDK mit einem Investitionsbedarf von insgesamt rund 40 Millionen Euro.

Engagement und Herausforderungen der Betriebe

Theresa Averbeck, Geschäftsführerin der KDK, lobt die Investitionsbereitschaft und den Gestaltungswillen der Halter: "Die Investitionen verlangen unseren Betrieben viel ab, zeugen aber dafür, dass Tierwohl, 5xD und Wettbewerbsfähigkeit für die KDK maßgebliche Kriterien für eine zukunftsfähige Tierhaltung sind. Die Ställe der teilnehmenden Betriebe sind geschlossen, verfügen aber über viel Tageslicht und frische Luft. Gerade die jungen Kälber brauchen den Schutz vor Witterung."

Schulterschluss von Vermarktern und Haltern

Diesen geschlossenen und konsequenten Schritt für verbesserte Haltungsbedingungen geht man bisher nur in Deutschland. Die Stärke der KDK liegt dabei darin, dass Halter und Vermarkter am selben Strang ziehen, um diese Herausforderung zu realisieren: „Die Stallumbaumaßnahmen bedeuten in erster Linie mehr Kosten für die Branche. Doch es ist auch eine Investition in mehr Tierwohl und damit auch in unsere Wettbewerbsfähigkeit. Artgerechte Haltungsbedingungen sind auch bei Verbrauchern ein immer wichtigeres Thema“, erklärt Jens Bahlmann, einer der drei Vermarkter der KDK und selbst Halter.

Christoph Hackmann, Kälberhalter und KDK-Mitglied der ersten Stunde, hat seinen Betrieb bereits vor einigen Jahren umfassend modernisiert und für die Zukunft gerüstet: „Ich habe meine Ställe vor fünf Jahren komplett neu gebaut und gleich auf Gummiböden gesetzt. Der Liege- und Tritt-Komfort für die Tiere ist deutlich höher, da der Boden viel weicher und rutschfester ist als die bis vor wenigen Jahren üblichen Hartholz-Böden.“

Ein Signal Richtung Handel und Verbraucher

Mehr Tierwohl rückt auch beim Handel und den Verbrauchern in den Fokus. So bietet etwa Kaufland seit Juli 2023 ausnahmslos Kalbfleisch der Haltungsform-Stufe-2 an – und damit ausschließlich Kalbfleisch der Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch (KDK). Möglich macht das der Zugang für deutsches Kalbfleisch in die Haltungsform-Stufe-2, deren Zertifizierung die Initiative Tierwohl (ITW) durchführt. Neben den bisherigen Kontrollen im KDK-Programm kommen über das Prüfsystem der Initiative Tierwohl ein zusätzliches Audit und ein Bestandscheck pro Jahr hinzu.

„Wir werden unser Fleischsortiment über alle Tierarten hinweg tierwohlfreundlicher gestalten. Dabei hat die partnerschaftliche Zusammenarbeit für uns einen hohen Stellenwert, denn neue Standards können wir nur gemeinsam mit unseren Lieferanten erreichen. Das bundesweite Sortimentsangebot an ITW-zertifiziertem Kalbfleisch ist daher der konsequente nächste Schritt“, sagt Stefan Rauschen, Geschäftsführer Einkauf Frische bei Kaufland.

Strenge Qualitätsstandards, tiergerechte Haltung und kurze Transportwege – dies sind Aspekte, die das Vertrauen der Verbraucher stärken und die regionale Landwirtschaft unterstützen. Kunden von Kaufland haben somit die Gewissheit, dass das erworbene Kalbfleisch höchsten Ansprüchen gerecht wird und gleichzeitig den verantwortungsbewussten Umgang mit Tier und Umwelt fördert. Über den Standard hinauszugehen, das bleibt auch in Zukunft der Anspruch dieses großen und wertvollen Zusammenschlusses von Landwirtschaft, Vermarktung und Kontrolle, der die Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch ist.

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Die Zukunft der Ställe ist nicht nur eine Frage der Technologie, sondern auch des ethischen Umgangs mit Tieren. Der stationäre Einzelhandel spielt dabei eine wichtige Rolle, indem er Produkte anbietet, die höheren Tierwohlstandards entsprechen. Ein Beispiel hierfür ist der Käse Haltungsform 3, der zeigt, wie Einkaufsentscheidungen direkt das Wohl der Tiere beeinflussen können.

Der Wandel in den Ställen betrifft auch die Art und Weise, wie Lebensmittel vermarktet und verkauft werden. Die Kaufland Wertschätze-Botschafter setzen sich dafür ein, dass die Standards für Tierwohl eingehalten und weiterentwickelt werden. Dies schafft eine Verbindung zwischen Verbrauchern und den Bedingungen, unter denen ihre Lebensmittel produziert werden.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Handel transparent macht, wie Produkte hergestellt werden. Die Initiative REWE Heimische Landwirtschaft fördert das Bewusstsein für die Herkunft der Lebensmittel und unterstützt lokale Produzenten. Dies trägt zu einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion bei und stärkt das Vertrauen der Kunden in die Produkte, die sie kaufen.

Die Entwicklung hin zu einem verantwortungsvolleren und nachhaltigeren Stall- und Landwirtschaftsmanagement ist eine Chance für den Einzelhandel, sich als Vorreiter in Sachen Tierwohl und Nachhaltigkeit zu positionieren. Dabei geht es nicht nur um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere, sondern auch darum, den Kunden transparente und ethisch vertretbare Produkte anzubieten.