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Oetker-Gruppe Umsatzsteigerung 2024

Oetker-Gruppe Umsatzsteigerung 2024: Erfolgreich unter Druck

Letztes Update: 23. Juni 2024

Der Artikel beleuchtet, wie die Oetker-Gruppe im Jahr 2024 trotz schwieriger Bedingungen in allen Geschäftsbereichen ein ordentliches Wachstum erzielen konnte.

Oetker-Gruppe erzielt Wachstum in allen Geschäftsbereichen: Ordentliches Gesamtergebnis unter herausfordernden Bedingungen

Trotz der angespannten geopolitischen Lage und damit verbundenen Marktverwerfungen ist es der Oetker-Gruppe 2023 gelungen, ihre Umsätze um 6,2 Prozent auf über 6,9 Mrd. Euro zu steigern. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert die Gruppe erneut ein moderates Wachstum.

Umsätze der Oetker-Gruppe

Die Oetker-Gruppe erzielte 2023 insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von über 6,9 Mrd. Euro; dies entspricht einer organischen Steigerung um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die konsumgüterorientierten Geschäftsbereiche Nahrungsmittel sowie Bier und alkoholfreie Getränke leisteten weiterhin den größten Beitrag zum Umsatzwachstum der Oetker-Gruppe. Dr. Oetker Nahrungsmittel und die Conditorei Coppenrath & Wiese steigerten zusammen ihre Umsatzerlöse um 4,6 Prozent. Besonders erfreulich verliefen das Pizza- und das Professional-Geschäft. Die Radeberger Gruppe konnte mit einer Umsatzsteigerung von 8,3 Prozent ihr Geschäftsjahr auf Planniveau abschließen. Im Markenportfolio überzeugten erneut die nationalen Spezialitäten sowie die regionalen Premiummarken mit einem erfreulichen Wachstum gegenüber dem Vorjahr.

Investitionen

Die Investitionen der Oetker-Gruppe (ohne Erstkonsolidierungen) in Höhe von 303 Mio. Euro lagen um 31 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (231 Mio. Euro). Besonders hoch war der Anstieg in der Nahrungsmittelsparte (+ 46 Mio. Euro). Daneben verzeichnete der Geschäftsbereich Weitere Interessen eine deutliche Erhöhung um 19 Mio. Euro, während die Investitionen in der Biersparte moderat gestiegen waren. Dr. Oetker Nahrungsmittel investierte wie geplant im Rahmen eines langfristig angelegten Investitionsprogramms in die Zukunftsbereiche Innovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Ebenso entfiel ein großer Teil der Investitionen auf den Kapazitätsausbau in den internationalen Pizzawerken.

Mitarbeiter

Für die Oetker-Gruppe waren im Jahr 2023 insgesamt 19.140 Mitarbeiter (Vorjahr: 19.210) in Deutschland und 9.873 Mitarbeiter (Vorjahr: 10.189) im Ausland tätig. Damit ist die in Vollzeitäquivalenten angegebene Anzahl der Beschäftigten mit weltweit 29.013 im Berichtsjahr weitestgehend stabil geblieben.

Geschäftsverlauf der einzelnen Geschäftsbereiche

Geschäftsbereich Nahrungsmittel erzielt moderates Wachstum

Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel setzt sich aus den Unternehmen Dr. Oetker und Conditorei Coppenrath & Wiese zusammen. Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete er insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von über 4,1 Mrd. Euro. Dabei setzte sich der inflationäre Kostenauftrieb auf der Beschaffungsseite in Teilen fort. Alle Landesgesellschaften von Dr. Oetker und die Conditorei Coppenrath & Wiese waren hiervon stark betroffen. Bereits im Vorjahr hatte die Gruppe ein langfristiges Effizienz- und Wachstumsprogramm initiiert, mit dem sie strukturell und nachhaltig Kosten einsparen und zugleich gezielt in Innovationen investieren will.

Dr. Oetker steigerte im Vergleich zum Vorjahr seine Umsatzerlöse um 4,4 Prozent. Gleichwohl wuchsen die Absätze vor allem bei Dekorationsartikeln in der Kategorie Kuchen und Dessert nicht im gewünschten Umfang. Die Ursachen lagen im Wesentlichen in der inflationsbedingten Konsumzurückhaltung der Verbraucher bei dieser Produktgruppe. Dies hat insbesondere bei Wilton, dem Marktführer für Tortendekoration in den USA, sowie im Geschäft mit den Backspezialartikeln der sogenannten Specialty-Retail-Unternehmen zu Umsatzeinbußen geführt. Insgesamt konnten allerdings die Umsatzerlöse der Kategorie Kuchen und Dessert gegenüber dem Vorjahr zulegen.

In der Kategorie Pizza stiegen die Umsatzerlöse deutlich über das Vorjahresniveau. Neben erfolgreichen Innovationen, wie den Mini-Pizzen My Pizza Slice in den skandinavischen Ländern, haben auch gezielte Promotions-Aktivitäten zu den Absatzmengen beigetragen. Des Weiteren hat Dr. Oetker Konsumenten aus dem Out-of-Home-Sektor hinzugewonnen: Im Rahmen der Downtrading-Umschichtungen der Verbraucher ist die qualitativ hochwertige Tiefkühlpizza inzwischen eine gute Alternative zum Restaurantbesuch oder zu Lieferdiensten.

Das Professional-Geschäft

Das Professional-Geschäft hat im Jahr 2023 seinen Erholungs- und Wachstumskurs nach dem Ende der Pandemie fortgesetzt. Die Umsätze legten im Vergleich zum Vorjahr erheblich zu, wobei auch hier ein Teil der Umsatzsteigerungen notgedrungen preisbedingt war. Wachstumsimpulse resultierten aber insbesondere aus dem erfolgreichen Angebot von Perfettissima-Pizzen sowie dem deutlich überplanmäßigen Geschäft mit Schnellrestaurantketten in Indien. Die Umsatzentwicklung in den weiteren Sortimenten lag ebenfalls deutlich über dem Vorjahresniveau. Einen besonderen Anteil hatte Vitalis Müsli, das im deutschen Markt durch Innovationen, neue Listungen und eine erweiterte Distribution, aber auch über alle Länder hinweg zulegen konnte. Teilweise kompensierende Effekte resultierten aus der ernte- und wetterbedingt schwächeren Einmachsaison, die sich entsprechend im Verkauf von Einkochprodukten widerspiegelte.

Regionaler Umsatz

Regional zeigte sich ein differenziertes Bild: Die Region Deutschland erzielte ein moderates Wachstum. Neben Preiserhöhungen, die seit Mitte des Jahres 2022 zur teilweisen Kompensation des Kostenauftriebs auf der Beschaffungsseite nicht vermeidbar waren, wirkten sich insbesondere die gestiegenen Absatzmengen im Pizzabereich positiv auf den Umsatzverlauf aus. Hingegen blieb die Kategorie Kuchen und Dessert aufgrund der beschriebenen Kaufzurückhaltung der Konsumenten und von Auslistungen hinter den Erwartungen zurück, obwohl im Vergleich zum Vorjahr die Umsätze auch hier moderat gesteigert werden konnten. Zudem trug die Akquisition des auf Tiefkühl-Mini-Pizzen und -Snacks spezialisierten Herstellers Galileo in den letzten Monaten des Jahres ebenfalls positiv zum Umsatzwachstum bei.

Oetker-Gruppe Umsatzsteigerung 2024

Die Gruppenleitung der Oetker-Gruppe geht in ihrer Prognose für das Geschäftsjahr 2024 davon aus, dass geopolitische Spannungen nicht eskalieren und die Engpässe in den Liefer- bzw. Versorgungsketten zurückgehen werden. Auf einem stabilen Fundament aufbauend wird die Oetker-Gruppe den eingeschlagenen Wachstumspfad auch künftig erfolgreich beschreiten. Für 2024 beruht die Umsatzplanung in erster Linie auf organischem Wachstum, das um die ganzjährige Berücksichtigung der Akquisitionen aus dem Vorjahr ergänzt wird. Insgesamt werden die Umsatzerlöse erneut moderat steigen. Die Konsumgütersparten Nahrungsmittel sowie Bier und alkoholfreie Getränke rechnen mit ordentlichen Umsatzsteigerungen, die bei Dr. Oetker auf einer angenommenen Erholung der Verbrauchermengen basieren.

Die Entwicklung bei Radeberger wird überwiegend durch Preiseffekte bei stabiler Mengenentwicklung getrieben sein. Die Preisanpassungen bei den Produkten und Dienstleistungen der Oetker-Gruppe können die hohen Kosten auf der Beschaffungsseite, mit Folgeeffekten bei Löhnen und Gehältern, nur teilweise abfedern. Die verbleibende Lücke wird weiterhin durch ein striktes Kostenmanagement kompensiert, verbunden mit der Fortsetzung der Initiativen zur Kostensenkung und Effizienzverbesserung innerhalb der Gruppenfirmen.

Das Investitionsbudget steigt auch 2024 und übertrifft die Ausgaben des vergangenen Jahres. Damit legt die Gruppe den Grundstein für künftiges Wachstum. Das Investitionsbudget ist Teil eines groß angelegten Plans über mehrere Jahre, mit dessen Hilfe Innovationen sowie der Ausbau von Digitalkompetenzen und Nachhaltigkeitsaktivitäten weiter vorangetrieben werden.

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