Letztes Update: 27. September 2024
Eine aktuelle Kaufland-Umfrage zeigt, welche Produkte Deutsche bevorzugt kaufen, um Lebensmittel zu retten. Nachhaltigkeit und bewusster Konsum spielen dabei eine große Rolle. Der Artikel beleuchtet die Beweggründe und die beliebtesten Waren, die zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung beitragen.
Die Deutschen entwickeln sich zunehmend zu Lebensmittelrettern. Eine aktuelle Umfrage von Kaufland zeigt, dass immer mehr Menschen beim Wocheneinkauf bewusst Produkte wählen, deren Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bald abläuft. Fast jeder Zweite greift regelmäßig zu solchen Artikeln. Diese Produkte sind oft reduziert, was nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel zugutekommt. Doch trotz dieser positiven Entwicklung landen in jedem zweiten Haushalt monatlich noch Lebensmittel im Müll. Acht von zehn Deutschen haben dabei ein schlechtes Gewissen, vor allem, wenn die Lebensmittel den Geruchstest nicht bestehen.
Lebensmittel retten ist für viele Deutsche ein fester Bestandteil des Wocheneinkaufs geworden. Neben Produkten mit bald ablaufendem MHD greifen 22 Prozent der Befragten häufig zu Backwaren, Obst und Gemüse, die vor Ladenschluss reduziert wurden. Auch Brot und Backwaren vom Vortag sind bei 18,5 Prozent der Konsumenten beliebt. Ein Viertel der Befragten kauft regelmäßig Produkte mit optischen Makeln, die nicht der Handelsklasse 1 entsprechen. Diese bewusste Kaufentscheidung zeigt, dass immer mehr Menschen bereit sind, Lebensmittel zu retten und dabei auch auf den Preis zu achten.
Kaufland intensiviert während der bundesweiten Aktionswoche die Bemühungen, das Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung zu schärfen. Ines Rottwilm, Leiterin Nachhaltigkeit bei Kaufland, betont: "Der verantwortungsvolle Umgang mit Lebensmitteln ist für uns als Lebensmittelhändler das A und O." Kaufland bietet seinen Kunden in der Rezeptdatenbank die Möglichkeit, vorhandene Lebensmittel einzugeben und passende Rezepte zu finden. So können Sie Lebensmittel retten und gleichzeitig neue kulinarische Ideen entdecken.
Ein Großteil der Lebensmittelverschwendung findet in den eigenen vier Wänden statt. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sind es rund 60 Prozent. Viele Deutsche vermuten jedoch, dass der Handel der Hauptverursacher ist. Tatsächlich liegt der Anteil dort bei nur sieben Prozent. Die Umfrage zeigt, dass gut die Hälfte der Befragten mindestens einmal im Monat Lebensmittel wegwirft. 42 Prozent tun dies seltener als einmal im Monat. Diese Zahlen verdeutlichen, dass noch viel Potenzial besteht, um Lebensmittel zu retten.
Die Umfrage offenbart auch Unterschiede zwischen den Generationen. Während die über 65-Jährigen seltener als einmal im Monat Lebensmittel wegwerfen, tun dies jüngere Menschen häufiger. Über 70 Prozent der 30- bis 39-Jährigen werfen mindestens einmal im Monat Lebensmittel weg. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es knapp über 60 Prozent. Besonders bei den Jüngsten ist der Anteil derer hoch, die mehrmals pro Woche Lebensmittel entsorgen. Diese Unterschiede zeigen, dass Lebensmittel retten auch eine Frage der Generation ist.
Warum werfen Deutsche Lebensmittel weg? Der häufigste Grund ist der Geruch: 86 Prozent der Befragten entsorgen Lebensmittel, weil sie schlecht riechen. Ein Drittel tut dies, weil die Lebensmittel nicht mehr gut aussehen oder das MHD abgelaufen ist. Nur 12 Prozent geben an, zu viel gekocht zu haben, und lediglich 5 Prozent verschätzen sich beim Einkauf. Diese Gründe verdeutlichen, dass viele Lebensmittel unnötig im Müll landen und es noch viel Potenzial gibt, um Lebensmittel zu retten.
Kaufland hat sich das Ziel gesetzt, die Lebensmittelabfälle im eigenen Geschäftsbereich bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Dazu arbeiten verschiedene Fachbereiche eng zusammen. Maßnahmen reichen von der bedarfsorientierten Bestellung von Waren über innovative Transportlösungen bis hin zur Abgabe von Lebensmitteln an die Tafeln. Diese Anstrengungen zeigen, dass Kaufland aktiv daran arbeitet, Lebensmittel zu retten und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.
Die repräsentative Umfrage wurde von Kaufland anlässlich der bundesweiten Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung in Auftrag gegeben. Das Meinungsforschungsunternehmen Civey befragte 5.000 Menschen, die die Bundesdeutsche Gesamtbevölkerung ab 18 Jahren abbilden. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent. Diese Daten bieten wertvolle Einblicke in das Verhalten der Deutschen und zeigen, dass das Thema Lebensmittel retten immer mehr an Bedeutung gewinnt.