Letztes Update: 08. Juni 2024
Der Artikel beleuchtet, wie die Unternehmen der Schwarz Gruppe Elektro-Lkw in der Logistik einsetzen und welche Zukunftstrends den nachhaltigen Transport im Einzelhandel prÀgen. Sie erfahren, welche Innovationen die Branche voranbringen.
In MöckmĂŒhl brach das Elektrofieber aus: Am Dienstag, 4. Juni 2024, veranstalteten die Unternehmen der Schwarz Gruppe auf dem GelĂ€nde des Kaufland-Logistikzentrums in MöckmĂŒhl erstmals den "Future Day". Die deutschlandweit erste Messe dieser Art widmete sich der Frage: Wie gelingt die E-Transformation im Lieferverkehr? Die Ausstellung mit begleitendem BĂŒhnenprogramm bot den 800 geladenen GĂ€sten exklusive Einblicke in die Welt der E-MobilitĂ€t. Insgesamt prĂ€sentierten neun Hersteller ihre E-Lkw und Innovationen - darunter Daimler, Volvo, MAN, Krone sowie Schmitz Cargobull. Auf 10.000 Quadratmetern AusstellungsflĂ€che und mit einer eigens eingerichteten Teststrecke lieĂen sich die elektrisch betriebenen Lkw-Modelle erproben und an den Kaufland-eigenen Schnellladestationen laden.
Die Unternehmen der Schwarz Gruppe verfolgen mit dem "Future Day" das Ziel, den Dialog innerhalb der Logistikbranche zu intensivieren und die Elektrifizierung des Lieferverkehrs zu unterstĂŒtzen. Die betriebsbedingten Emissionen der Handelsgruppe sollen im Zuge der gemeinsam erarbeiteten Klimastrategie bis 2030 um 55 Prozent gegenĂŒber 2019 reduziert werden. Jedoch entstehen circa 98 Prozent und somit der GroĂteil der CO2-Emissionen entlang der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette. "Darum suchen wir den Schulterschluss mit unseren Lieferanten, um nachhaltige Lösungen voranzutreiben", wie Florian SchĂŒtze, GeschĂ€ftsfĂŒhrer Corporate Responsibility der Schwarz Unternehmenskommunikation, in seiner Keynote erklĂ€rte. "Wir stehen als verlĂ€sslicher Partner an der Seite der Spediteure und Transportdienstleister und gestalten gemeinsam die Transformation hin zur ElektromobilitĂ€t."
Im Rahmen des "Future Day"-BĂŒhnenprogramms stellten Vertreter der Handelssparten Kaufland und Lidl sowie der Umweltsparte PreZero in VortrĂ€gen vor, wie und wo ihre Unternehmen bereits erfolgreich auf E-MobilitĂ€t im Schwerlastverkehr setzen.
Kaufland will als Gastgeber der Veranstaltung zukĂŒnftig gemeinsam mit seinen Partnern verstĂ€rkt E-Lkw bei der Belieferung seiner Filialen einsetzen. DafĂŒr testet der LebensmitteleinzelhĂ€ndler seit Dezember 2023 nicht nur acht E-Lkw, sondern betreibt auch einen eigenen E-Ladepark in MöckmĂŒhl mit acht Ladestationen. Von hier aus werden zehn Filialen im Raum Ludwigsburg elektrisch beliefert. Nach einem halben Jahr fĂ€llt das Fazit positiv aus: "Wir haben jetzt ĂŒber 4.000 Filialtouren mit knapp 200.000 Kilometern elektrisch absolviert. Von Tag eins an funktioniert die Technik und Software sehr verlĂ€sslich. Vor allem bei den Fahrern erfĂ€hrt die Technologie eine hohe Akzeptanz, und in Sachen Wirtschaftlichkeit verzeichnen wir positive Effekte. Mit den Erfahrungen hier am Standort arbeiten wir gerade an einer Machbarkeitsanalyse fĂŒr weitere Standorte. Daraus ergibt sich das weitere Vorgehen fĂŒr einen Rollout", sagt Alexander Frohmann, GeschĂ€ftsfĂŒhrer Transportlogistik International bei Kaufland.
Daniel Sorg, Bereichsleiter Logistik- und Nachhaltigkeitskonzepte der Lidl Stiftung, und Albrecht de Glee, Leiter Logistik von Lidl Niederlande, stellten ihre internationale Perspektive auf E-Lkw vor. Anhand des Beispiels Lidl Niederlande zeigten sie auf, wie elektrischer Transport fĂŒr das Unternehmen kĂŒnftig aussehen kann. In dem Nachbarland ist die Transformation zum E-Lkw-Verkehr bereits in vollem Gange. Passende Voraussetzungen, wie eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur und die Gesetzgebung in den Niederlanden, beschleunigen den Wandel. Bereits heute hat Lidl Niederlande zehn E-Lkw im Einsatz und plant, die Nutzfahrzeugflotte fĂŒr die Filialbelieferung bis 2030 vollstĂ€ndig zu elektrifizieren. FĂŒr alle anderen Lidl-LĂ€nder gilt: Damit der Einsatz von E-Lkw groĂflĂ€chig gelingen kann, mĂŒssen die landesindividuellen Rahmenbedingungen stimmen: der Ausbau der Ladeinfrastruktur, die Belastbarkeit der Stromnetze, passende gesetzlichen Vorgaben und die Wirtschaftlichkeit von E-Lkw.
PreZero sieht im elektrischen Antrieb eine praktikable und saubere Lösung fĂŒr die Entsorgung von AbfĂ€llen. Maik Gronau, GeschĂ€ftsfĂŒhrer PreZero Logistik Deutschland, sprach ĂŒber den Beitrag der Abfallwirtschaft fĂŒr die Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Auch in Deutschland kommen demnĂ€chst E-Trucks zum Einsatz. DarĂŒber hinaus zieht das Unternehmen den Einsatz von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen in ErwĂ€gung. PreZero Niederlande und Schweden nutzen bereits Elektrofahrzeuge bei der Abfallsammlung. Damit wirkt PreZero der Umweltbelastung durch den StraĂengĂŒterverkehr entgegen und reduziert die Treibhausgasemissionen der kommunalen Abfallentsorgung. In weiteren PreZero-LĂ€ndern werden aktuell E-Fahrzeuge getestet.
Neben FachvortrĂ€gen von Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, drehte sich eine Podiumsdiskussion um die Leitfrage: "Wann bricht das Elektrofieber in der Transportlogistik aus?". Moderatorin Saskia Naumann diskutierte mit Alexander Frohmann (Kaufland International), Dr. Lucas MiehĂ© (ETH ZĂŒrich), Achim Lotter (NetzeBW) sowie Dr. Urs Maier (Agora Verkehrswende) darĂŒber, welche Rolle die Ladeinfrastruktur spielt und was die Politik tun kann oder sollte. Das Fazit: Der Ausbau von E-MobilitĂ€t im Lieferverkehr gelingt nicht von heute auf morgen und wird nur durch ein Zusammenspiel von Handelsunternehmen, Spediteuren, Energieversorgern und der Politik möglich.
Die Veranstaltung in MöckmĂŒhl hat gezeigt, dass die Zukunft der Logistik elektrisch ist. Doch welche Trends zeichnen sich ab? Ein wichtiger Aspekt ist die Weiterentwicklung der Batterietechnologie. Hersteller arbeiten an Akkus mit höherer Energiedichte und kĂŒrzeren Ladezeiten. Auch die Integration von Solarzellen in die Fahrzeugkarosserie könnte den Energiebedarf senken. Zudem wird die Digitalisierung eine zentrale Rolle spielen. Intelligente Routenplanung und Echtzeit-Ăberwachung der Fahrzeugflotten können die Effizienz weiter steigern. SchlieĂlich ist die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren entscheidend. Nur durch Kooperationen zwischen Herstellern, Logistikunternehmen und Energieversorgern kann die Transformation gelingen.
Der "Future Day" der Schwarz Gruppe hat eindrucksvoll gezeigt, dass die E-Transformation im Lieferverkehr keine Zukunftsmusik mehr ist, sondern bereits begonnen hat. Die prĂ€sentierten Elektro-Lkw und die positiven Erfahrungen der Unternehmen Kaufland, Lidl und PreZero belegen, dass E-MobilitĂ€t im Schwerlastverkehr machbar und wirtschaftlich ist. Doch der Weg ist noch lang. Es bedarf weiterer technologischer Fortschritte, politischer UnterstĂŒtzung und vor allem eines gemeinsamen Engagements aller Beteiligten. Nur so kann die Vision einer nachhaltigen und emissionsfreien Logistik RealitĂ€t werden.
Der Einsatz von E-Lkw im Fokus der Schwarz Gruppe zeigt, wie wichtig nachhaltige Logistik fĂŒr den stationĂ€ren Einzelhandel geworden ist. Diese Entwicklung könnte auch andere Bereiche beeinflussen. Ein Beispiel dafĂŒr ist die nachhaltige Expansion recyceltes Polyester FENC. Hier wird auf innovative Materialien gesetzt, um die Umweltbelastung zu reduzieren.
Die Schwarz Gruppe ist nicht nur im Bereich der E-Lkw aktiv, sondern auch in anderen nachhaltigen Initiativen. Ein weiteres Beispiel ist die Ariel Silphie Verpackung Lidl Launch. Diese Verpackungslösung zeigt, wie Unternehmen den VerpackungsmĂŒll reduzieren können. Solche MaĂnahmen unterstĂŒtzen die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens.
Der Fokus auf E-Lkw und andere umweltfreundliche MaĂnahmen ist Teil einer gröĂeren Bewegung im Einzelhandel. Die Schwarz Gruppe hat bereits mehrfach gezeigt, dass sie Vorreiter in diesem Bereich ist. Dies spiegelt sich auch in der Kaufland Digital Awards 2023 wider. Diese Auszeichnungen unterstreichen das Engagement fĂŒr Innovation und Nachhaltigkeit.